in
Bratislava, Slowakei - 28. Juni 2008


Event: Topfest
Veranstaltungsort:
Ardea Zelena Voda

Fotos von: Miroslav Bakoš ©


Oliver


Henry und Phil


Henry und Phil


Grant


Phil


Oliver


SAILOR auf der Bühne


Oliver


Grant


Henry


Henry


Phil


Oliver


Henry


SAILOR auf der Bühne


Grant


Phil


Oliver während "Con Te Partirò"


Oliver während "Con Te Partirò"


Von Steyr in die Slowakei - Ein Reisebericht von Grant Serpell

Liebe Fans
Katrin hatte mich gebeten, über unsere letzte Reise nach Bad Segeberg zu schreiben. Leider hatte ich zu dieser Zeit sehr viel zu tun, also ließ ich sie hängen. Aber unsere Konzerte am 27. und 28. Juni waren weitaus interessanter und vielleicht einen kleinen Bericht wert.
Die Reise begann auf routinierte Weise mit einem Flug nach Wien, aber die Dinge schienen schief zu gehen, als wir dort von einem Mann abgeholt wurden, der kein Englisch sprach und ein Auto dabei hatte, in das zwar wir passten, nicht jedoch unser Gepäck.
Nach jeder Menge Zeichensprache und Pantomime schafften wir es, einen Kleinbus zu bekommen und auch einen Fahrer für das Gepäck. Mark, unser Techniker, bot netterweise an, das Gepäck zu begleiten, und so fuhren wir los nach Steyr.
Obwohl, nicht wirklich. Wir mussten den Verkehr rund um Ring und Gürtel etc. meistern, um einen Repräsentant unseres Agenten abzuholen.
Dies dauerte nur ein einhalb Stunden, so dass wir nun auf dem Weg waren mit sechs Personen in einem kleinen Opel (ich glaube das war die "Marke").
Der Fahrer hatte einen einzigartigen Fahrstil, der die vielfache Nutzung seines Mobiltelefons beinhaltete und auch die Fähigkeit, bei 145 km/h nur mit zwei Fingern zu steuern, die leicht auf dem Lenkrad auflagen. Ich fragte höflich, ob es ihm etwas ausmachen würde, das Lenkrad festzuhalten, was er auch tat, doch dann beschloss, schneller zu fahren.
Henry bat ihn darum, langsamer zu fahren, so dass der seine Fahrt nun auf die innere und mittlere Spur beschränkte, wo er versuchte, alle unschuldigen Missetäter aus dem Weg zu bekommen, indem er sehr dicht auffuhr. Der Höhepunkt seines Repertoires auf diesem Teil der Reise war die Nutzung seines Handys, während wir ungefähr zwei Meter hinter einem Feuerwehrfahrzeug waren.
Wir überlebten die Autobahn, und dann erdachte er sich sein "Stück des Widerstandes", indem er überholte während er sein Handy benutzte -- ich kann nur erahnen mit welchem Teil seiner Anatomie er das Lenkrad steuerte.
Wir erreichten schließlich Steyr und verlangten sofort, diesen Mann niemals wieder zu sehen.
Wir erzählten Mark von den Vorfällen, der sich im anderen Wagen befand, in der Vermutung er würde etwas Mitleid für uns absondern. Nicht in diesem Fall - sein Fahrer verpasste in Mitten eines Gewitters die Ausfahrt nach Steyr, versuchte aber trotzdem noch abzufahren, was dazu führte, dass der Kleinbus für ca. 200 Meter seitwärts auf der Autobahn taumelte. Danach sagte er zu Mark, dass alles ok sei, da sein Gott ihn beschützte -- er vergaß aber zu erwähnen, wer wohl Mark beschützen würde!
Tolles Hotel, tolle Crew, tolles Konzert -- ungefähr 3.000 Menschen bei einem Stadtfest.
Wir spielten für 85 Minuten -- unser zweitlängstes Set aller Zeiten, und genossen es durchweg.
Am Samstag fuhren wir in die Slowakei mit der strikten Anweisung, niemals 120 km/h zu überschreiten.
Wieder ein tolles Hotel in Piestany, direkt an einem Fluss, so dass ich hinaus ging um nach Fischen zu schauen und einen Einheimischen sah, der eine Brasse fing, und ich sah auch einige große Barben. -- Ich weiß dies interessiert Euch nicht, also werde ich Euch jegliche Infos über den Golfplatz auf der anderen Seite des Flusses ersparen.
Das Konzert war ungefähr 20 Minuten entfernt und hieß Topfest. Es war ein typisches Rockfestival mit 20.000 jungen Slowaken.
In der Garderobe lag ein Zettel mit den Bands, die hier spielten. Wir waren darauf nicht zu lesen, aber es sagte, dass SLAYER spielen sollten.
An diesem Punkt muss ich erwähnen, dass wir vor ca. 4 1/2 Jahren einmal gebucht worden waren, um in Salzburg zu spielen, doch das Konzert wurde abgesagt. Da dies aber so eine schöne Stadt ist, gingen wir dort spazieren, und während wir durch die Stadt liefen sahen wir ein Poster für die abgesagte Show. Der interessante und relevante Punkt ist, dass wir als SLAYER angekündigt worden waren, eine Band, die vom musikalischen Spektrum her ein bisschen anders ist.
Durch diesen damaligen Vorfall hatte ich nun die plötzliche Furcht, dass wir vor 20.000 Leuten auftreten würden, die Slayer erwarteten und nicht SAILOR.
Ich fand schnell den Veranstalter, der mir versicherte, dass sie hier am Vorabend gespielt hatten und dass das Festival viele verschiedene Arten von Bands beinhaltete.
Wie dem auch sei, das Konzert war wirklich toll. Wir wurden sehr gut angenommen und spielten für etwas über eine Stunde.
Wären meine Sprachfähigkeiten etwas besser gewesen, hätte ich gerne gefragt, wie 16-jährige Slowakierinnen reagieren, wenn ein 64-jähriger alter Mann so tut als würde er einen Striptease vorführen.
Wenn ich weiter darüber nachdenke, vielleicht lieber doch nicht.
Wir feierten was sich als eine erfolgreiche Rückreise ins Hotel anfühlte.
Mir wurde ein Glas Rotwein eingegossen, und als ich ihn probierte dachte ich zuerst, Mark hätte ihn gegen Jack Daniels und Cola getauscht, weil er so seltsam schmeckte; aber nein, es war der Wein aus unserer Garderobe.
Unsere besten Wünsche an all unsere loyalen Fans da draußen im SAILOR-Land. Ich hoffe Euch alle bald bei einem Konzert zu sehen.
Grant Serpell (Schlagzeuger)


Konzertfotos    

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