Event:
Topfest
Veranstaltungsort: Ardea
Zelena Voda
Fotos von: Miroslav Bako ©
Oliver
Henry und Phil
|
Grant
|
|
SAILOR auf der Bühne
|
|
Henry
|
|
Oliver
|
SAILOR auf der Bühne
Grant
|
Oliver während "Con Te
Partirò"
|
Von Steyr in die Slowakei - Ein Reisebericht von Grant Serpell
Liebe Fans
Katrin hatte mich gebeten, über unsere letzte Reise nach Bad
Segeberg zu schreiben. Leider hatte ich zu dieser Zeit sehr viel
zu tun, also ließ ich sie hängen. Aber unsere Konzerte am 27.
und 28. Juni waren weitaus interessanter und vielleicht einen
kleinen Bericht wert.
Die Reise begann auf routinierte Weise mit einem Flug nach Wien,
aber die Dinge schienen schief zu gehen, als wir dort von einem
Mann abgeholt wurden, der kein Englisch sprach und ein Auto dabei
hatte, in das zwar wir passten, nicht jedoch unser Gepäck.
Nach jeder Menge Zeichensprache und Pantomime schafften wir es,
einen Kleinbus zu bekommen und auch einen Fahrer für das
Gepäck. Mark, unser Techniker, bot netterweise an, das Gepäck
zu begleiten, und so fuhren wir los nach Steyr.
Obwohl, nicht wirklich. Wir mussten den Verkehr rund um Ring und
Gürtel etc. meistern, um einen Repräsentant unseres Agenten
abzuholen.
Dies dauerte nur ein einhalb Stunden, so dass wir nun auf dem Weg
waren mit sechs Personen in einem kleinen Opel (ich glaube das
war die "Marke").
Der Fahrer hatte einen einzigartigen Fahrstil, der die vielfache
Nutzung seines Mobiltelefons beinhaltete und auch die Fähigkeit,
bei 145 km/h nur mit zwei Fingern zu steuern, die leicht auf dem
Lenkrad auflagen. Ich fragte höflich, ob es ihm etwas ausmachen
würde, das Lenkrad festzuhalten, was er auch tat, doch dann
beschloss, schneller zu fahren.
Henry bat ihn darum, langsamer zu fahren, so dass der seine Fahrt
nun auf die innere und mittlere Spur beschränkte, wo er
versuchte, alle unschuldigen Missetäter aus dem Weg zu bekommen,
indem er sehr dicht auffuhr. Der Höhepunkt seines Repertoires
auf diesem Teil der Reise war die Nutzung seines Handys, während
wir ungefähr zwei Meter hinter einem Feuerwehrfahrzeug waren.
Wir überlebten die Autobahn, und dann erdachte er sich sein
"Stück des Widerstandes", indem er überholte
während er sein Handy benutzte -- ich kann nur erahnen mit
welchem Teil seiner Anatomie er das Lenkrad steuerte.
Wir erreichten schließlich Steyr und verlangten sofort, diesen
Mann niemals wieder zu sehen.
Wir erzählten Mark von den Vorfällen, der sich im anderen Wagen
befand, in der Vermutung er würde etwas Mitleid für uns
absondern. Nicht in diesem Fall - sein Fahrer verpasste in Mitten
eines Gewitters die Ausfahrt nach Steyr, versuchte aber trotzdem
noch abzufahren, was dazu führte, dass der Kleinbus für ca. 200
Meter seitwärts auf der Autobahn taumelte. Danach sagte er zu
Mark, dass alles ok sei, da sein Gott ihn beschützte -- er
vergaß aber zu erwähnen, wer wohl Mark beschützen würde!
Tolles Hotel, tolle Crew, tolles Konzert -- ungefähr 3.000
Menschen bei einem Stadtfest.
Wir spielten für 85 Minuten -- unser zweitlängstes Set aller
Zeiten, und genossen es durchweg.
Am Samstag fuhren wir in die Slowakei mit der strikten Anweisung,
niemals 120 km/h zu überschreiten.
Wieder ein tolles Hotel in Piestany, direkt an einem Fluss, so
dass ich hinaus ging um nach Fischen zu schauen und einen
Einheimischen sah, der eine Brasse fing, und ich sah auch einige
große Barben. -- Ich weiß dies interessiert Euch nicht, also
werde ich Euch jegliche Infos über den Golfplatz auf der anderen
Seite des Flusses ersparen.
Das Konzert war ungefähr 20 Minuten entfernt und hieß Topfest.
Es war ein typisches Rockfestival mit 20.000 jungen Slowaken.
In der Garderobe lag ein Zettel mit den Bands, die hier spielten.
Wir waren darauf nicht zu lesen, aber es sagte, dass SLAYER
spielen sollten.
An diesem Punkt muss ich erwähnen, dass wir vor ca. 4 1/2 Jahren
einmal gebucht worden waren, um in Salzburg zu spielen, doch das
Konzert wurde abgesagt. Da dies aber so eine schöne Stadt ist,
gingen wir dort spazieren, und während wir durch die Stadt
liefen sahen wir ein Poster für die abgesagte Show. Der
interessante und relevante Punkt ist, dass wir als SLAYER
angekündigt worden waren, eine Band, die vom musikalischen Spektrum her ein bisschen anders ist.
Durch diesen damaligen Vorfall hatte ich nun die plötzliche
Furcht, dass wir vor 20.000 Leuten auftreten würden, die Slayer
erwarteten und nicht SAILOR.
Ich fand schnell den Veranstalter, der mir versicherte, dass sie
hier am Vorabend gespielt hatten und dass das Festival viele
verschiedene Arten von Bands beinhaltete.
Wie dem auch sei, das Konzert war wirklich toll. Wir wurden sehr
gut angenommen und spielten für etwas über eine Stunde.
Wären meine Sprachfähigkeiten etwas besser gewesen, hätte ich
gerne gefragt, wie 16-jährige Slowakierinnen reagieren, wenn ein
64-jähriger alter Mann so tut als würde er einen Striptease
vorführen.
Wenn ich weiter darüber nachdenke, vielleicht lieber doch nicht.
Wir feierten was sich als eine erfolgreiche Rückreise ins Hotel
anfühlte.
Mir wurde ein Glas Rotwein eingegossen, und als ich ihn probierte
dachte ich zuerst, Mark hätte ihn gegen Jack Daniels und Cola
getauscht, weil er so seltsam schmeckte; aber nein, es war der
Wein aus unserer Garderobe.
Unsere besten Wünsche an all unsere loyalen Fans da draußen im
SAILOR-Land. Ich hoffe Euch alle bald bei einem Konzert zu sehen.
Grant Serpell (Schlagzeuger)
Konzertfotos |