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Landshut, Deutschland - 14. April 2007


Event: Radio Trausnitz Oldie Night
Veranstaltungsort: Sparkassen-Arena
Beginn: 20 Uhr
Bands: SAILOR, The Lords, Swinging Blue Jeans, Fortunes, Duty Free

Fotos von: Antonie Griebl

  • Klickt hier, un Euch ein Radio-Interview von from "Radio Trausnitz" mit SAILOR-Club-Webmaster Katrin Wagner anzuhören, bei dem das Konzert in Landshut beworben wird... (auf Deutsch):
    Interview Radio Trausnitz 14.04.2007 .mp3



SAILOR bei "Karma Chameleon"


SAILOR bei "Girls Girls Girls"


SAILOR beim "Full Monty"



SAILOR Fan Antonie zusammen mit Grant, Henry, Oliver und Phil


Hier ist ein Zeitungsartikel über das Landshut Konzert:

Generation Rock'n Roll plus
Erfrischende Oldie-Night mit jeder Menge "Goldies" in der Sparkassen-Arena

Live-Bands, die sich ab Ende der 50er gegründet haben - da hat man gleich den von seinen ausschweifenden Jahren gezeichneten Mick Jagger vor Augen, der in gefüllten Stadien immer noch fasziniert. Und den man so gar nicht mit den eigenen Großeltern samt ihren Wehwehchen in Einklang bringen kann. Auch das Original-Mitglied der "Swinging Blue Jeans", Ray Ennis - Gitarrist, Sanger und Frontman in einem - rockt bei "Tutti Frutti" noch so verwegen mit, dass er außer Atem gerät und lapidar ins Mikrophon raunt: "Shouldn't do that in my age." ("In meinem Alter sollte ich das nicht mehr tun.")
Aber wenn das Publikum so wie in der gut gefullten Sparkassen-Arena bei der Trausnitz Oldie-Night am Samstag steht und klatscht und mit-singt, interessiert kein Alter. Mal nachrechnen: Die Band wurde 1959 gegründet, da war Ray Ennis so um die 20, das heißt...? "Good Golly, Miss Molly" oder "Hippy, Hippy Shake" heißen die energiegeladenen Rhythmus- und Melodie-Stürme, welche derart kleinliche. arithmetische Überlegungen einfach hinwegfegen. Wenn das, was der Schlagzeuger vorgibt, direkt in die Glieder fährt, und ein fetziges Gitarren-Solo an pubertäre Partys in braun gefliesten Kellerraumen erinnert, dockt Jeder an sein Jugendlichkeits-Gen an, so verborgen das auch immer gewesen sein mag.
"Duty Free" packen den guten alten Rock'n' Roll aus, und schon nach ein paar Takten losen bekannte Titel beim Publikum ein verzücktes Lächeln aus: ,,Weißt Du noch?" Reminiszenzen an Rock-Größen wie Jerry Lee Lewis und Ray Charles, aber auch die Beach Boys bewirken lauter kleine Aha-Erlebnisse. Selbst wenn man die Stücke schon viele Jahre nicht mehr gehört hat, wandert aus dem tiefsten Inneren plötzlich eine längst vergessen geglaubte Liedzeile über die Lippen: Da muss nur die Hookline zu "Smoke on the water - a fire in the sky - smoke on the water" von Deep Purple einsetzen. Wen interessiert schon, dass Ritchie Blackmore dieses Riff angeblich hasst, weil er nicht versteht, wie eine so einfache Tonfolge so viele Menschen in Begeisterung versetzen kann. Es funktioniert, darauf kommt es an.
Und es sind nicht nur die vergangenen Hits, die heute noch und - was die jüngeren Zuschauer angging - wieder begeistern. Auf den Rock-Bühnen der 60er und 70er Jahre wurde Mode kreiert, Lebensgefühl transportiert, Verhalten vorexerziert.
"Sailor" erinnern an Zeiten, in denen ein knallroter Anzug aus Plüschsamt als exzentrisch empfunden wurde. Als schrill mag man heutzutage höchstens noch die Kombination gesetzter Henry Marsh/roter Anzug empfinden. Und dass auf der Bühne herumgekaspert wird wie in vergangenen Zeiten, wenn die vier Musiker in Marine-Anügen tanzen und einen Striptease andeuten, der natürlich rechtzeitig unterbrochen wird. Hits wie "A Glass Of Champagne" und vor allem der Gassenhauer "Girls Girls Girls" machen einfach Laune. Ein gutes Gefühl vermitteln die Musiker auch deswegen, weil sie sich nicht auf der Vergangenheit ausruhen. Mit Henry Marshs Sohn Oliver übernimmt eine junge, kräftige Stimme bei vielen Hits die Führung.
Die als die "Deutschen Beatles" in die Rock-Geschichte eingegangenen "Lords" treten stilecht in schwarzen Gehrocken auf und beginnen gleich mit "Poor Boy", einem ihrer bekanntesten Hits. Dass die Anfange der Band in die späten 50er Jahre fallen, mag wieder den kleinlichen Arithmetiker auf den Plan rufen. Aber die Herrschaften mögen graue Haare haben und ein paar Spuren des Lebens im Gesicht - den Sound und den voranpeitschenden Drive haben sie noch immer drauf. Dasselbe gilt für die "Tremeloes", die einmal weltweit Furore machten. "Do You Love Me" ertönt, und die Zuschauer hüpfen von ihren Stühlen. Nostalgisch wird es dann mit "Silence Is Golden", da singen viele mit und schwenken ihre Feuerzeuge. Aber dabei bleibt es nicht. Schließlich ist die Veranstaltung eine Geburtstagsparty. Und Moderator Simon Jagersberger schafft es, das gesangserprobte Publikum zu animieren: "Happy Birthday, Radio Trausnitz" ertönt es zu später Stunde.


Konzertfotos    

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