Veranstaltungsort: Stubhuset
Fotos von: Karin Christiansen, Bianca Dürkop
SAILOR auf der Bühne
Henry und Phil
Oliver
SAILOR auf der Bühne
Phil und Grant
Henry, Phil und Grant bei "Vera From Veracruz"
Henry, Phil und Grant bei "Vera From Veracruz"
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Prost!
Henry und Phil bei "Karma Chameleon"
Grant's Moment
Der "Full Monty"...
Der "Full Monty"...
Grant sagt "Con Te Partirò" an
A Glass Of
Champagne
Blame It On The Soft Spot
One Drink Too Many
Give Me Shakespeare
The Old Nickelodeon Sound
Vi er Knold og Tot (dänisches Kinderlied, zusammen mit dem
Publikum)
Vera From Veracruz
Stay The Night
Girls Girls Girls
Panama
Wooly Bully
Mack The Knife
Karma Chameleon
The Secretary
La Cumbia
Zugaben
Grant's Moment
The Full Monty
Con Te Partirò - Time To Say Goodbye
Champagne Reprise
Stay The Night
Vor und nach der Show:
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Henry bringt Karin bei wie man "Girls Girls Girls"
spielt... ohne Erfolg, wie sie sagt ;-)
Ein Konzertbericht von Bianca Dürkop:
Was macht man,
wenn SAILOR in Dänemark auftritt und man noch Urlaub übrig hat,
aber eigentlich noch gar keine Ahnung, wo man ihn verbringen
könnte? Klar, man plant den Urlaub rund um SAILOR. So zumindest
könnte man es bei meinem Freund und mir ausdrücken. Denn genau
das haben wir getan.
Wir haben uns also ein schönes Ferienhaus im Norden Jütlands
gesucht und gleich danach die Karten für das Konzert in
Støvring reserviert. Der Höhepunkt des Urlaubs war natürlich
der Abend des 14. November: Das SAILOR-Konzert.
Bei der Ankunft im Stubhuset gab es erstmal
Verständigungsschwierigkeiten. Denn die Dame beim Kartenverkauf
sprach weder Deutsch noch Englisch. Und wir konnten uns mit
unseren paar Worten Dänisch nicht verständigen. So wurde dann
erstmal jemand gesucht, der Englisch sprach. Dann bekamen wir
nach kurzer Zeit auch unsere reservierten Karten. Danach hieß es
2 Studen warten bis zum Konzertbeginn.
Der Konzertsaal war ein überschaubarer Raum mit schätzungsweise
600 Plätzen. Er schien aber auch komplett ausverkauft gewesen zu
sein. Die Bühne war relativ klein, aber so hatte es zumindest
eine gemütliche Atmosphäre.
Die Songs waren (fast) wie immer. Nur ein Dänemark-Erfolg wurde
noch draufgelegt. "Stay The Night" gab es noch zu
hören. Und ein zweites Mal als letzte Zugabe.
Die Stimmung war hervorragend auf der Bühne. Und nach einigen
Songs auch beim Publikum. Bis zur Pause kam mir dieses doch recht
still und zurückhaltend vor. Aber danach ließen sich immer mehr
von der guten Stimmung mitreißen.
Zwischendurch versuchte Henry mit einem dänischen Volkslied die
Leute zum Mitsingen zu animieren. Leider kannte ich das Lied
nicht. Aber zumindest die dänischen Zuschauer sangen lautstark
mit.
Auch sonst schienen Henry, Phil, Grant und Oliver sehr guter
Laune gewesen zu sein. (Trotz eines langen Tages, wie Grant zum
Schluss noch erzählte. Sie mussten an diesem Tag um 3 Uhr
aufstehen, um den Flug nach Dänemark zu bekommen.) Immer wieder
gab es witzige Kommentare oder lustige Einlagen. Bis sogar Phil
durch einen Lachanfall bei "Mack The Knife" nicht mehr
weitersingen konnte. Der Amüsierfaktor bei diesem Konzert war
oberstes Level.
Auch zu den SAILOR-"fremden" Songs "Wolly
Bully" und "Mack The Knife" wurde begeistert
applaudiert. Bei La Cumbia gab es dann auch Standing Ovations
für die 4 weltbesten Musiker.
Oliver sorgte mit seinem Song "Con Te Partirò" wieder
einmal für erstaunte Gesichter. Die Mehrzahl saß hingerissen
auf ihren Stühlen und hörte zu, ein paar schwenkten die Arme im
Takt oder suchten ein Feuerzeug heraus.
Es war mal wieder ein fantastisches Konzert, an das man trotz der
kleinen Verständigungsschwierigkeiten gerne zurückdenkt. Leider
war es viel zu schnell vorbei, wie auch der gesamte Urlaub.
Und man kann nur hoffen, dass es doch endlich irgendwann mal
wieder ein "richtiges" Nickelodeon zu sehen gibt.
Viele Grüße an alle SAILOR-Fans, die leider nicht dabei sein
konnten!
Bianca
Tusind Tak - Ein Konzert-Rückblick von Heiko Furchtmann:
Die Glocke
läutet ein letztes Mal, dann wird die Seitentür geschlossen.
Etwa 600 Zuschauer sitzen in dem kleinen Versammlungssaal des
Stubhuset und warten. Kurz darauf tritt ein Mitarbeiter des
Versammlungszentrums auf die Bühne und verliest trocken, wer nun
kommt: SAILOR. Es ist eine sehr spezielle Atmosphäre im Kultur-
und Versammlungshaus der nordjütischen Kleinstadt Støvring, 20
Kilometer südlich von Aalborg. Das Motto des Abends lautet
"A Glass Of Champagne". Nun, kurz nach 20 Uhr, stürmen
die vier Protagonisten des Abends die kleine Bühne, auf der
zuvor The Searchers, Jia-Jia Qiao oder The Hanna Sisters aus
Irland internationalen Touch vermittelten.
Das Publikum, so scheint es, sind konservativ und abwartend. Alle
bleiben sitzen und genießen die ersten Klänge entspannt
zurückgelehnt. Man könnte auch sagen: Sie werden schwer warm.
Oder: Die SAILOR-Fans sind schlicht in der Minderzahl. Welch ein
Kontrast dagegen die vier Engländer auf der Bühne: Sie sind gut
drauf, scherzen, erzählen kleine Anekdoten. Und man merkt
deutlich, dass es doch ein Unterschied ist, ob SAILOR als
alleiniger Act auftritt, wie an diesem Abend, oder als eine von
mehreren Bands auf Volksfesten wie der NDR Sommertour (Plön
2007, Brunsbüttel 2008) oder dem Seebrückenfest in Timmendorfer
Strand (2008). Sie mühen sich redlich, das Publikum, das
zwischen 175 und 200 Kronen (umgerechnet etwa 25 bis 29 Euro)
Eintritt bezahlt hat, zu unterhalten - passender hierfür ist
allerdings der englische
Ausdruck: Sie entertainen. Henry, wie immer im hellen Anzug mit
Hut, versucht in der Einleitung zu "One Drink Too Many"
das Publikum mit einer kleinen Anekdote zu erwärmen:
"Dieses Lied wird gesungen von meinem Sohn Oliver, der, wie
Sie alle wissen, halb dänisch ist." In den Applaus hinein
erklärt Oliver daraufhin "Die bessere Hälfte..." und
hat die Lacher auf seiner Seite.
Später, zu "The Old Nickelodeon Sound" greift Henry zu
härteren Bandagen, steigt von der Bühne und reißt die Arme der
Zuschauer in der ersten Reihe hoch. Unter Gelächter entsteht
dann so etwas wie eine Schunkelbewegung im Takt des
SAILOR-Walzers, die jedoch nicht bis zum Ende durchhält. Gipfeln
tun seine Bemühungen bei einem alten dänischen Kinderlied
"Vi er Knold og Tot". Als hier das Publikum nicht ganz
mitsingt, witzelt Henry schließlich: "Es gab doch einen
dänischen Widerstand, oder?" Für die erste Überraschung
sorgen die vier dann kurz vor der Pause. "Grant und ich, wir
haben uns mal erlaubt, einen Song zu schreiben", leitet
Henry ein, und Phil erwidert: "Und wisst Ihr, was ich gesagt
habe? Scheiße!". "...und glücklicherweise wurde es
ein Hit." führt Henry aus. "Und wisst Ihr, wo er ein
großer Erfolg war? In Dänemark." Und es folgt, zum ersten
Mal live auch für meine Ohren "Stay The Night". Darauf
folgt eine 15-minütige Pause, die Henry damit kommentiert, dass
sich einige vielleicht hinlegen oder etwas trinken müssen. Nicht
ganz abwegig, denn die Luft in dem kleinen, ausverkauften Raum
ist da schon sehr stickig. Die Veranstalter tun so auch gut
daran, die hintere Notausgangstür zu öffnen und kühle
Frischluft einkehren zu lassen.
Den Beginn der zweiten Halbzeit kann Oliver wohl kaum erwarten.
Er spielt schon "Girls, Girls, Girls" an, als seine
Kollegen noch hinter der Bühne sind. Erst kommt Grant dazu, dann
die Nickelodeon-Besatzung. Und die Stimmung im Saal verbessert
sich nun stetig. Nach dem Lied reicht ein Zuschauer den beiden
Marshs zwei Bierbecher auf die Bühne. Oliver behält seinen
lächelnd, während Henry seinen nach einem Schluck und einer
kurzen Werbeimitation ("Tuborg - Get the girl of your
dreams") zurückgibt. "Magst Du es nicht?" fragt
der Zuschauer, und Henrys Antwort ist trockener als seine Kehle:
"Ich mag es, aber ich möchte aufrecht stehend
spielen..."
Darauf folgt die für mich zweite Live-Premiere,
"Panama". Dass Henry ein-, zweimal danebenhaut, ist
wohl verzeihlich, immerhin spielen sie es sehr selten. Als das
Publikum dann bei "Wooly Bully" aufgetaut ist, kommt
Phil um einen Kommentar nicht herum: "Ihr mögt das lieber
als SAILOR-Songs, stimmt's?" Das offizielle Programm neigt
sich dem Ende, da löst sich auch beim Letzten im Saal die
Zurückhaltung. Bei "The Secretary" ist es dann
vollbracht, alle stehen, und sie bleiben auch beim letzten Lied
erhoben, bei "La Cumbia".
Die Zugaben sind wie immer: Grant's Solo, The Full Monty, gefolgt
von Olivers ergreifendem Solo "Con Te Partirò" und als
Rausschmeißer noch einmal der letzte Teil von "Glass Of
Champagne". Aber irgend etwas ist anders an diesem Abend.
Plötzlich sind drei der vier doch wieder auf der Bühne, und
einen letzten Gag geben sie noch zum Besten. Phil erklärt den
Grund: "Jemand hat uns gebeten, noch ein weiteres Lied zu
singen. Und wisst Ihr, was wir gesagt haben?" Aus dem
Publikum schallt es ihm wiederholt entgegen: "Yes, we
can!", und heraus kommt Henry, gekleidet in ein schwarzes
T-Shirt, ohne Hut. Auf dem Shirt steht: "Obama for President
2008", und dazu erzählt er, dass er an jenem Abend freudig
vor der Bühne stand, als Barack Obama zum Präsidenten gewählt
wurde. Daraufhin singen sie ihre letzte Zugabe des Abends, deren
Text all das ausdrückt, was sich die Zuschauer danach noch
vergeblich wünschen: "Stay The Night".
Für mich war es nach Plön 2007, Timmendorfer Strand und
Brunsbüttel 2008 erst der vierte Live-Auftritt von SAILOR - und
bei weitem der beste. Auch wenn das mit Klebeband geflickte
Papp-Nickelodeon mal wieder mein Glück etwas trübte. Meine
Freundin und ich hatten extra unseren Urlaub auf das
SAILOR-Konzert ausgelegt, und es hat sich wirklich gelohnt.
Tausend Dank dafür an SAILOR - tusind tak!
Heiko Furchtmann
Konzertfotos |