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Markus Sauer


Markus zusammen mit SAILOR in Roermond (Holland) 02. Dezember 2004


Konzertbericht: SAILOR in Roermond (Holland) 02. Dezember 2004:

Roermond, 2. Dezember – das letzte von zwölf Konzerten der "Golden Classics" Tour mit SAILOR und den Rubettes. Der letzte Abend einer anstrengenden Tour – werden die Jungs nicht schon mit den Gedanken wieder auf der Heimreise sein? Werden sie sich überhaupt noch Mühe geben...ja, wissen die denn überhaupt, was das für ein Abend für mich ist?
Nein, das können sie nicht wissen. Seit mehr als achtundzwanzig Jahren höre und singe ich ihre Songs, habe als Kind Coconuts gepflückt, als Jugendlicher die Girls of Amsterdam im Quay Hotel besucht, als Erwachsener Cumbia mit mancher Secretary getanzt und mahne jetzt meine Töchter: Keep off the Streets at Night! Aber nie habe ich SAILOR live gesehen, als Kind war ich zu klein, dann gab es sie lange nicht, dann kam immer wieder etwas anderes dazwischen... und jetzt, am 2. Dezember in Roermond, ist es endlich soweit.
Erster Schock bei der Ankunft im "Theater-Hotel De Oranjerie" gegen 19.00 Uhr: Ein Kreide-Schild sagt: "Golden Classics 15.00"! Der große Tag wieder geplatzt – so wie letztes Jahr in Kassel? Mit "Give me la Samba"- Herzrhythmus haste ich zur Rezeption, alles in Ordnung, das Konzert beginnt natürlich um 20.00 Uhr, auf dem Schild waren wohl zwei Angaben durcheinandergeraten.
Eine gediegene Atmosphäre in der Hotel-Lobby, Abendgarderobe, Pelze... Bin ich hier richtig mit meinem Matrosen-Halstuch? Im angrenzenden Vorraum des Konzertsaals finde ich dann meine Generation plus/minus 10 Jahre und in mehr legerem Outfit. Kenne ich jemanden? Natürlich – von dieser Website. Katrin W. aus K.! Schön, dass wir uns nach vielen e-mails endlich persönlich kennenlernen.
Es ist auch schon Zeit, den Konzertsaal zu betreten. Feste Sitzplätze, ein wenig an Kino-Reihen erinnernd. Ob da richtige SAILOR-Stimmung aufkommt? Meine Frau und ich nehmen in der neunten Reihe Platz, mit guter Sicht auf die halbbeleuchtete Bühne, auf der schon das Nickelodeon und Grant´s Schlagzeug-Kit stehen. Noch kann ich es nicht so richtig glauben, dass mein Traum wahr werden soll, aber die Uhrzeiger lassen sich nicht beirren: in zwei, drei Minuten werde ich SAILOR sehen!
Um kurz nach acht eine kurze Ansage durch einen Vertreter des Veranstalters, dann ist es so weit: die Saalbeleuchtung erlischt, die Bühne wird bunt und dann springen sie zur pompösen Intro-Musik von rechts auf die Bühne, Peter sehe ich zuerst, Grant winkt kurz und schleicht gleich hinter das Schlagzeug, Phil und Rob zum Nickelodeon, Rob klingelt mit der Hafenglocke (was ist eigentlich eine Hafenglocke? aber wer kümmert sich jetzt um solche Fragen?) und Peter begrüßt mit launigen Sprüchen das Publikum. Er sagt SAILOR an und die Rubettes, beim Applaus für die Rubettes macht er eine abwehrende Geste ins Publikum und hat die Lacher auf seiner Seite. Dann geht es gleich los mit den – etwas moderner als im Orginal klingenden Nickelodeon-Akkorden von "A Glass Of Champagne". Der Sound ist gut, ich würde gern aufspringen, aber die meisten im Publikum sitzen – noch! Der erste Song geht gleich über in "One Drink Too Many" – eine abgekürzte Version.
Das Publikum ist bei den ersten Liedern für meine Begriffe noch etwas verhalten – aber das ändert sich im Laufe des Konzerts sehr schnell. SAILOR sind einfach sympathisch; sie nehmen auch die Rubettes-Fans, die wohl heute abend in der Mehrheit sind, für sich ein. Mit jedem Song - ich weiß leider die Reihenfolge nicht mehr– wird die Stimmung besser, bis am Schluss der ganze Saal zappelt und jubelt.
Als nächstes das Fog-Horn (hundertmal habe ich meiner Frau angekündigt, dass vielleicht das Konzert damit anfangen würde, als Einleitung zu "Sailor"), Peters schneidende Gitarren-Akkorde und dann der Ausruf: "Sailor!" – die nicht zensierte Fassung des Songs, klar, 30 Jahre danach ist man nicht mehr so prüde (oder habe ich gar nicht alle Anspielungen im englischen Text verstanden?). Eine fetzige, nach meinem Empfinden sehr flotte Version. Rob singt die Einwürfe "Get in the game – pick out the dame" und so weiter – das klingt gut im Wechsel mit Peter.
Allmählich kann man erkennen, wo die SAILOR-Fans sitzen, es sind doch eine ganze Menge. Neben mir ein holländischer Intensiv-Fan – so muss man ihn wohl nennen, er kann (so wie ich allerdings auch) bei allen Songs jede Silbe mitsingen, einschließlich der Vokal-Einwürfe, Wiederholungen, Ausrufe und Tempo-Wechsel. Schade, dass ich ihn hinterher nicht mehr gesprochen habe.
"Blame it on the soft Spot" – der Song mit dem lustigen, schnell zu singenden Text, dreißig Jahre alt, aber von SAILOR im aktuellen Programm immer wieder gebracht, ist für mich irgendwie kultig. Von der DVD weiß ich, dass Phil in der zweiten, der "Kater"-Strophe, bei den Worten "Then you wake up with your head in a mess with a frown on your face feeling guilty!" bei "guil-ty!" zweimal auf die Standtrommel schlagen wird (nachdem er vorher mit dem Schlegel Witzchen in alle Richtungen gemacht hat) und kündige das meiner Frau leise vorher an – ich glaube, das sind die Momente, wo man dann doch noch den Unterschied zwischen Intensiv-Fans und bloßen Sympathisanten erkennen kann.
"Girls Girls Girls" ist und bleibt für die meisten wohl die Hymne, Phil sagt zu recht: "Das nächste Stück kennt jeder hier im Saal!" Jeder kennt es – und alle singen mit. Viele im Sitzen – vielleicht hat die Rubettes-Generation doch noch ein paar Jährchen mehr als wir auf dem Buckel?
Das ist ein Thema: Peter fragt nach "La Cumbia" nach, ob alle, die im Stehen mitgemacht haben, noch "all right" sind, es sei doch gar nicht so schwer gewesen! Ist das eine nette Publikumsbeschimpfung oder eine weitere selbstironische Anspielung – so wie die von Phil, der von dem ersten Holland-Hit "two hundred years ago" spricht: Traffic Jam. Dieser Song ist für mich heute abend der schönste – SAILOR bringen eine gitarrenlastige, nostalgisch-folkige Version, die mir eigentlich sogar besser gefällt als das Orginial. Peter fordert dazu auf, die wiederholte Zeile "We´re heading for a great big worldwide traffic jam..." mit- und dann allein – ohne SAILOR – zu singen. Mein Nachbar und ich, wir geben unser bestes, aber liebe SAILORs, wenn das Publikum mitsingen soll, geht es vielleicht eine Terz tiefer?
Robs Version von "Josephine Baker" (leider ist keine der anwesenden Damen Phils Aufforderung gefolgt, statt der leider verhinderten Hauptdarstellerin einen Entkleidungstanz darzubieten) ist sehr authentisch und gefühlvoll – oh Boy!
"The Old Nickelodeon Sound” – für mich die wahre SAILOR-Hymne! Peter und Phil fordern das Publikum auf – bei den meisten war das aber schon nicht mehr nötig – die Hände zu heben und im Dreier-Takt hin und her zu wiegen. Peter beginnt zur Gitarre zu singen – und Phil wiegt die Hände mit Trommelschlegeln gegen den Takt und mit Unterbrechungen, viele müssen lachen, aber wir lassen uns nicht rausbringen, wenn das Nickelodeon spielt, dann wiegt man sich von allein!
Ein Stück nicht aus dem SAILOR-Repertoire: the well-known Katrin W. hat Geburtstag! SAILOR holen Katrin auf die Bühne und singen mit dem ganzen Saal "Happy Birthday!"
"Karma Chameleon" – irgendwie ein Fremdkörper im Programm, weil man den Gedanken an Boy George nicht loswird - aber der Song klingt heute abend fast wie SAILOR!
Das Latin-Medley lässt dann das baldige Ende des Konzerts ahnen. Aber die Stimmung ist jetzt ausgelassen, SAILOR haben den Saal in Bewegung gebracht. Bei "Volare" (und "Cantare") singen wir alle brav nach den von Phil und Rob vorgehaltenen Text-Schildern ("Oh Oh" und "Oh Oh Oh Oh") – auch wenn Rob sich das Schild auf dem Sprint-Weg zurück zum Nickelodeon nicht gerade gentleman-like an seine werte Rückseite hält.
Dann verschwinden die Jungs – und Insider wissen, was jetzt kommt: Grant´s Moment am Schlagzeug – wovon ich gerne noch viel, viel mehr gehört hätte, auch mal ohne Konserven-Begleitmusik, und vielleicht auch irgendwann einmal ein paar jazzige Takte, wer weiß? – und dann der Ulk-Strip zu "In the Navy". Tosendes Lachen im Saal, als scheinbar die Musik-Elektrik in sich zusammensinkt und damit die "Rechtfertigung" für das Ende des "Strips" gefunden ist.
SAILOR verschwinden wieder, lassen sich aber netterweise nicht sehr lange rufen (ich hätte allerdings noch sehr lange gerufen!) und intonieren noch einmal die zweite Strophe von "A Glass of Champagne". Wieder donnernder Applaus – aber während der verzweifelten Rufe meines Nachbarn nach den "Girls of Amsterdam" geht schon das Licht an.
Schade, dass es so schnell vorbei war? Nein! Für mich geht es weiter, nichts wie los ins Foyer; vielleicht habe ich ja eine Chance, einem der Jungs die Hand zu schütteln, meine Frau weiß schon Bescheid; wir beeilen uns, wenn es eine Gelegenheit gibt, SAILOR zu treffen, möchte ich sie nicht verpassen.
Aber der ganze Stress ist völlig unnötig: Schon nach ein paar Minuten kommen SAILOR durch das Pausenpublikum, stellen sich an zwei Stehtische, geben Autogramme und sind völlig unkompliziert und wahnsinnig nett! Als ich Phil frage, ob wir ein Foto von mir und ihm machen könnten, winkt er Grant, Peter und Rob dazu und alle vier warten geduldig, bis endlich der Blitz der Digicam auslöst! Das muss ich mir zu Hause mindestens in DINA2 vergrößern lassen!! Mein Jahrgangsgenosse Rob ist auch sehr nett: ich kann mich mit ihm kurz über die Möglichkeiten von Auftritten in Deutschland unterhalten.
Dann ziehen sich SAILOR zurück und wir überlegen, was der Rest des Abends bringen soll. Der Entschluss ist schnell gefasst: Sorry Rubettes, aber ich will mir dieses SAILOR-Erlebnis jetzt nicht mit etwas anderem vermischen. Wir fahren zurück ins Rheinland – nach langer Fahrt durch Dunkelheit und Nebel werden wir auch so spät genug ankommen.
Mein Fazit: SAILOR waren musikalisch sehr gut drauf, haben eine witzige, ironische, unterhaltsame Show geboten und waren persönlich unheimlich nett! Diesem Konzert, meinem ersten, habe ich nicht angemerkt, dass es das letzte dieser Tour war – und mein letztes war es garantiert auch nicht! Ich war schon immer ein SAILOR-Fan – aber jetzt bin ich auch ein SAILOR-Live-Fan!
Markus Sauer



Die Sauer-Familie - Markus,
Charlotte, Clara und Barbara - hat Spaß beim Konzert in Volendam (Holland) - 30. April 2006


Charlotte und Clara zusammen mit Phil, Grant, Henry und Peter


Zeit für Autogramme


Markus und Henry

Konzertbericht: SAILOR in Volendam (Holland) 30. April 2006:

Ein warmer und sonniger Frühlingstag in Volendam am Ijsselmeer – ein malerischer Yachthafen, kleine bunte Fischerhäuschen, Himmel und Menschen flanieren schwatzend auf der Promenade, eingehüllt vom Duft frischer Fischgerichte und – einem rheinischen Gaumen nett gesagt: Rätsel aufgebender – frittierter niederländischer Spezialitäten.
Ich habe keinen Blick für die Idylle. Leicht entnervt sprinte ich durch die Straßen, um so schnell wie möglich das Jozeftheatre zu finden. Auf der Autobahn aus dem Rheinland hierher hat sich ein Traffic Jam an den anderen gereiht, wenn auch nicht worldwide, so doch great and big, und jetzt sind wir über eineinhalb Stunden später angekommen als geplant. Die verabredete Zeit für die Abholung der telefonisch vorbestellten Karten für SAILOR ist vorbei.
Ein Problem? Glücklicherweise nicht. Die Tür des "Jozef" ist noch verrammelt, und mit Katrin und Christel, die ich davor treffe, bin ich schnell einig, dass im Hinblick auf Pünktlichkeit (wie deutsch ich hier schon anfange!) heute wohl eher mediterrane Gelassenheit am Platz ist.
Unsere Vermutung erweist sich später als richtig. Etwa eine halbe Stunde vor Konzertbeginn beginnt der Einlass – und eine halbe Stunde nach Konzertbeginn wird das Konzert wirklich beginnen. Zuvor gibt es noch Gelegenheit, beim Soundcheck zuzuhören – ein ständig wiederholtes "one – two" klingt schon verdächtig nach Henry – und dann auch zuzusehen. Alle vier SAILORs sind schon in Freizeitkleidung auf der Bühne und werkeln mit der Crew an den Geräten herum. Etwas Entscheidendes fehlt – ich sehe zwei einander gegenüberstehende Keyboards, aber absolut nichts, was sonst an ein Nickelodeon erinnern würde. Gibt es das, darf es das geben: ein SAILOR-Headline-Konzert ohne Nickelodeon?
Natürlich nicht! SAILOR haben sich, um Gepäckraum zu sparen, etwas Neues ausgedacht. Eines der alten Nickelodeons wurde fotografiert, die Fotos auf Stoffleinwand vergrößert und in einen Holzrahmen in Nickelodeon-Form gespannt – fertig ist das "Fakelodeon"" (Copyright für diese Formulierung: Cap K.!). Eine gute Idee – nur ist die Illusion natürlich nicht besonders stark, wenn man beim Zusammenbauen zusehen durfte.
Nach einigem Warten geht es los. Das Foghorn ertönt, sie springen auf die Bühne, bunte Spots gehen an, und die Gitarrenriffs von "Sailor" erklingen. Ich höre den Song nicht zum ersten Mal live, aber erst jetzt, wenn es Henry ist, der schneidend "Give out the juice!" einwirft, klingt es wie damals.
Es folgen "Blame It On The Soft Spot" und dann gleich Phils Solo "Mack the Knife", das in seiner Version ja mit "SAILOR´s back in town!" endet. Der Sound bei uns vorn ist gut und Dezibel-Rekorde stellen sie auch nicht auf – das ist dann doch eher etwas für die (ganz) junge Generation. Gut so!
Das unverwechselbare Intro lässt auf die "Girls Of Amsterdam" hoffen – aber gefehlt, Henry tröstet – natürlich ist es weit mehr als ein Trost - mit "Josephine Baker". Zu den Akkordeon-Klängen würden ein Glas französischer Landwein und eine Baskenmütze passen – aber es sind andere Kopfbedeckungen angesagt: Die "Panama"-Hüte reichen nur für alle, weil noch einer aus dem Publikum hochgeworfen wird! Von Peters Bemerkung über die "cameras" im Publikum und die Bereicherung der Home-DVD-Collections muss ich mich – neben anderen – angesprochen fühlen. Es folgt eine - diesmal ganz nah an der LP-Fassung liegende – Version von "Traffic Jam" – wieder mit erweitertem "Solo" für das Publikum. Diesmal habe ich einige eifrige Mitsänger; Henry zeigt uns anerkennend den Daumen. Bei "Give Me Shakespeare" kommt allmählich Bewegung in weitere Teile des Saals – aber recht plötzlich ist der erste Teil des Konzerts schon zu Ende.
Eine Autogrammstunde am Merchandise Desk in der Pause habe ich wohl verpasst.
Der zweite Teil beginnt mit den hämmernden Akkorden von "A Glass Of Champagne" – für mich und viele andere das Signal, das bis zum Schluss des Konzerts nicht mehr gesessen wird! Schönes Cha-Cha-Feeling bei "One Drink Too Many" – wenn auch der "Knock on the door", der ja eigentlich eine Türklingel ist, etwas krächzend aus dem "Fakelodeon" kommt. Armgymnastik bei "The Old Nickelodeon Sound" – jetzt sitzt jedenfalls vorn keiner mehr – "Vera From Veracruz" und dann, wieder neu im Programm, "Open Up The Door", das man ja auch gut als im Amsterdamer Rotlichtviertel angesiedelt ansehen kann.
Zwischen allen Stücken gibt es flotte Sprüche, Grimmassen und Witzeleien von allen. "What´s going on behind me?" fragt Peter ins Publikum, als Phil und Grant hinter im Faxen machen – keiner verrät es ihm. "Karma Chameleon" musste angeblich gespielt werden, weil Phils Bank-Manager darauf bestand. Ich hätte auch darauf bestanden. Das Stück ist einfach ein Ohrkriecher. "The Secretary" und "La Cumbia" kündigt Peter an mit einer indifferent-lallenden Ansage, dass es sich um Stücke aus den "Ninedy-nnnn..s" handelt, und lobt gleichzeitig das lokale Bier, von dem er eine Flasche vorzeigt. Dann reicht Henry die "Cumbia"-Rasseln herunter – und jetzt hottet ein ganzer Haufen vor der Bühne. Dann folgt nach Grant's Moment und der "Full Monty". Wir sind vorbereitet und zücken ebenfalls unsere Kapitänsmützen. SAILOR scheinen nur ganz leicht irritiert. Als ein Höhe- aber leider auch der Schlusspunkt folgt "Girls Girls Girls" mit einer leicht rockigen Gitarre von Peter begleitet. Noch einmal "Champagne". Riesenapplaus zum Abschied.
Mehrminütige "We! Want! More!"-Rufe – jetzt weiß ich endlich, was "Zu-ga-be" auf Englisch heißt – nützen leider nichts. Eine tolle Show ist vorüber.
Jetzt heißt es noch einmal warten, und ein harter Kern tut dies auch für eine Dreiviertelstunde. Beim Aufräumen fällt Beute für die Hard-Core-Fans ab: unter anderem ein Blatt mit den "Sound-Patches for Phil" mit handschriftlichen Notizen. Dann kommen die Jungs aus dem Backstage-Bereich nach unten und das versprochene "Meet & Greet" beginnt. Und es war nicht zu viel versprochen! Zuerst kommt Grant, signiert geduldig CDs, gibt mir eine "confirmation" der Authentizität seiner Unterschrift auf meinem Exemplar des SAILOR-Buchs und hält ein Schwätzchen. Dann stoßen die anderen dazu und es wird nett geplauscht und geschwatzt. Henry erkundigt sich, wo wir herkommen und bedankt sich, dass wir den weiten Weg gemacht haben! (Wir müssen danken für das tolle Konzert!) Auf meine Frage nach den 15 Kilometer von Amsterdam doch eigentlich fehlenden gleichnamigen Girls gibt er zu, das Stück seit den 70ern nicht mehr gespielt zu haben. Schade. Phil regt an, einen Schnappschuss mit allen SAILORs und meinen beiden Töchtern zu machen; grinsend und witzelnd posieren alle, bis der "Fotograf" den OK-Daumen zeigt.
Das hat mich am meisten beeindruckt: die vier nehmen sich Zeit für ihre Fans und reden nett und ungezwungen mit einem, als ob man sich schon ewig kennt. Ab und zu bricht ihr britischer Humor durch – ich hoffe, ich habe wenigstens an den richtigen Stellen mein Kontra auf Pidgin-Englisch gegeben.
Nochmal vielen Dank für einen tollen Nachmittag, SAILOR. Ich werde wiederkommen.
Am nächsten Tag machen wir vor der Heimfahrt noch einen Abstecher nach Amsterdam. Tip: Amsterdam-Besuche sorgfältig vorbereiten! Es ist halb zwölf vormittag; im Tourist-Office stehen Schlangen, und so gehen wir einfach nach Stadtplan drauflos – Richtung "Centre". Als mir aus einem Schaufenster eine ziemlich schwergewichtige Straps-Trulla einen Luftkuss zuwirft, stelle ich fest, dass wir wohl im Viertel der wahren und echten "Girls of Amsterdam" gelandet sind. Das ist denn doch wohl nicht das richtige für einen Familienausflug – auch wenn unser SAILOR-Wochenende mit diesem Anblick ja doch irgendwie komplett geworden ist. Vielleicht studieren sie den Song ja doch noch ein, so dass so etwas nicht wieder vorkommen muss!
Markus


Letztes Update: 04. November 2006


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