Sammelalbum
1976


Nette Girls lieben SAILOR

SAILORs Henry Marsh stürmt in ein volles Londoner Restaurant, er sieht fit und glücklich aus. Die Dinge laufen gut für Henry und seine drei Freunde in der Gruppe, und das Leben war noch nie süßer!
"Unsere letzte britische Tour war der Wahnsinn," lächelt Henry, nachdem er sich zu uns an den Tisch gesetzt hat, "Es war einfach nicht mit vorherigen Tourneen vergleichbar. Wir hatten Mädchen, die schrieen und vor der Bühne herum sprangen. Ich haben noch nie so etwas gesehen. Es war sehr aufregend."
"Wir sind seit zwei Jahren zusammen, aber der Erfolg, den wir momentan genießen, kam ganz plötzlich, nachdem 'Glass Of Champagne' und 'Girls, Girls, Girls' es in die Charts geschafft hatten. Erst waren wir nur vier verrückte Kerle, die seltsame Klamotten trugen. Jetzt scheinen uns die Leute zuzuhören, und das ist schön."
Nun ist ihre große Chance gekommen, und SAILOR wollen das beste daraus machen. Deshalb arbeiten sie jetzt härter als jemals zuvor.
"Wie unsere Fans wissen, machen wir auf der Bühne viel Blödsinn," lacht Henry. "Wir haben gerne ein paar Lacher. Aber das können wir nur machen, weil wir bei den Proben so hart an den Songs arbeiten. Wir sichern ab, dass unsere Witze nicht die Musik beeinflussen. Während wir gerade die Show spielen, fühlen wir uns alle glücklich und voller Energie, aber wenn wir zurück in die Garderobe kommen, fallen wir regelrecht in uns zusammen. Wir sind total erschöpft. Das Publikum scheint dir die Energie förmlich abzuziehen."
Deshalb wird man SAILOR auch nicht bei irgendwelchen nächtlichen Feiern finden. Sie sind mehr interessiert an einer langen Nacht voll Schlaf.
"Das lässt uns wahrscheinlich total langweilig erscheinen," sagt Henry, "aber wirklich, wie brauchen die Erholung."
Keine Partys für SAILOR
"Ich war einmal ein großer Partygänger und weiß, wie das die Gesundheit beeinflussen kann. Vielleicht war es damals nicht so wichtig. Ich spielte nur in einer kleinen Band. Aber jetzt bezahlen die Leute Geld dafür, um SAILOR Konzerte zu sehen, und ich denke wir sind uns alle darüber einig, dass wir es unseren Fans schulden, voll da zu sein."
"Wir wollen den Leuten den Leuten etwas für ihr Geld zurück geben, vor allem den jüngeren Fans. So wie es heute aussieht, ist jeder knapp bei Kasse, und wenn die Kids ihr Taschengeld für Tickets für unsere Shows ausgeben, sollten wir lieber absichern, dass sie eine gute Zeit haben. Ich meine, wenn ich wochenlang Zeitungen ausgetragen hätte, nur um ein Ticket zu kaufen, würde ich etwas besonderes erwarten."
"Es gab eine Zeit als berühmte Stars nur die Bühne betreten mussten, um ihre Fans glücklich zu machen. Sie konnten da stehen und sich am Kopf kratzen, und die Fans gingen glücklich nach Hause. So ist es heute nicht mehr. Die jungen Fans sind viel vernünftiger. Sie wollen eine echte Show!"
Und genau das kriegen sie von SAILOR. Ihre fröhliche Musik wird serviert mit viel Lächeln und Lachen. Sie mögen eine seltsame Sorte von Leuten sein, aber als Team passen sie wirklich gut zusammen. Ja, Georg Kajanus, der Sohn eines russischen Prinzen, Phil Pickett, der ehemalige Fensterputzer, Henry, der öffentliche Schuljunge und Grant Serpell, der Intelligente mit dem Chemieabschluss, haben ihnen eine Menge zu bieten.
Fröhliche Band
"Wir sind eine sehr fröhliche Band," lächelt Henry. "Wir haben eine Menge gemeinsam, aber das wichtigste ist der Sinn für Humor. Ich denke, die Musik, die wir spielen, trägt auch dazu bei. Es ist fröhliche Musik, und wir sind fröhliche Leute. Man sieht auch, dass schwere, harte Rockmusiker meist schwere Leute sind. Sie können ein launischer Haufen sein. Wir nicht! Selbst wenn wir uns zu Beginn einer Show nicht so gut fühlen, bringt uns die die freudige Musik, die wir spielen, schnell wieder dazu, uns gut zu fühlen!"
Henry wird oft als die Haupt-"verrückte Person" in SAILOR beschrieben! Er hat auf jeden Fall eine erstaunliche Personalität und ist voll von breiten Lächeln, aber er sagt, der echte Joker in der Gruppe ist Phil Pickett!
"Das stimmt," nicht er, "Phil ist viel lustiger als ich. Er hat ein natürliches Talent für Humor. Er kann jeden imitieren. Er nimmt alle Leute hoch, die wir treffen. Er ist sehr lustig, ein Naturtalent als Komiker."
So segelt das SAILOR-Schiff problemlos über die stürmischsten Meere. Tourneen kommen in Form von Lachen und jeder Menge Spaß, doch am Ende der Reise brauchen diese SAILORs eine Pause.
In Form - SAILOR-Stil
"Ich verliere immer Gewicht wenn wir auf Tour sind," sagt Henry. "Das ist kein Zeichen für gute Gesundheit, sondern genau das Gegenteil. All das Reisen kann dich runterziehen, und du isst nicht genug. Ich habe viele Probleme mit dem Essen, wen wir unterwegs sind. Weil ich Vegetarier bin, ist es für mich schwierig, die richtigen Mahlzeiten zu finden. Ich freue mich immer auf zu Hause, denn meine Frau ist auch Vegetarierin und kennt jede Menge tolle Rezepte. Sie peppelt mich schnell wieder auf!"
"Aber denkt dran, ich möchte nicht klingen, als würde ich als komplettes Wrack nach Hause kommen. Das ist nicht wahr. Ich fühle mich müde, aber das ist nichts ernstes. Ich denke ich halte mich ganz schön fit. Ich rauche und trinke nicht."
Kennt Henry irgendwelche Tricks, um in Form zu bleiben? "Ja," lächelt er. "ich spiele sehr gerne Tennis. I habe schon immer sehr gerne gespielt. Ich versuche immer, die anderen Jungs in SAILOR zu überzeugen, dass ich Englands Antwort auf Nastase bin, aber irgendwie scheinen sie mir einfach nicht zu glauben! Aber das wichtigste ist, dass ich dadurch viel an der frischen Luft herum laufe. Das ist das beste, was man tun kann."
Ich fragte, ob es am klaren SAILOR-Horizont irgendwelche Wolken gibt? "Nur eine," sagt Henry. "Wenn Fans der Gruppe zu uns kommen und hallo sagen, scheinen sie oft sehr nervös zu sein. Das ist echt eine Schande. Wir hätten es lieber, wenn sie relaxen und Spaß haben. Wir sind nichts, vor dem man Angst haben muss. Wir sind nur ein Haufen normaler Jungs, die gerne Musik machen. Also, wenn Eure Leser uns in Zukunft begegnen, sagt ihnen bitte, dass sie nicht nervös sein brauchen. Wie werden uns sehr freuen, sie zu sehen."

Vielen Dank an Linda Welch (UK)!


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