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Georg
Kajanus
09.
Februar 1946
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Die Legende... aus der offiziellen
SAILOR Fanclub Biographie:
Es scheint, der Norweger Georg Johan Tjegodiev
Sakonski Kajanus hätte ein Leben geführt, das so lang
ist wie sein Name. Er ist der Sohn des Prinzen Paulo
Tjegodiev Sakonski von Russland und der bekannten
finnischen Skulpturistin Johanna Kajanus. Sein
Urgroßvater war Robert Kajanus, ein Komponist und
Vertrauter von Sibelius. Kajanus lebte in Kanada, wo er
Englisch lernte, in Paris und St. Tropez, in Mexiko City,
wo sich die Studios seiner Mutter befinden, in London und
- natürlich - in Norwegen.
Die Talente des von allen "SAILOR"-Musikern
introvertiertesten Mitglieds Georg Kajanus gehen weit
über die der meisten kreativen Künstler hinaus. Geboren
in Trondheim/Norwegen 1946, zog Kajanus mit seiner Mutter
und seiner Schwester im Alter von 12 Jahren nach Paris.
1959 zog die Familie nach Quebec um. Dort arbeitete er
als Fensterglasdesigner, bis er durch die englische
Kirche nach Europa zurückgeholt wurde, die um seine
Assistenz bei der Gestaltung kirchlicher Symbole für
Kirchenarchitektur baten.
Seit 1960 arbeitet Kajanus an der Vervollständigung der
Familienchronik, immer auf der Suche nach Manuskripten
und hilfreichen Schriften Gelehrter, die Hinweise auf
seine berühmten Vorfahren geben.
Obwohl ein Vollblutmusiker, liegen seine Interessen nicht
nur in der Musik. "Ich verwehre mich dagegen, meine
Interessen auf nur einen einzigen Zweig zu
beschränken", sagt Kajanus. "Sicher, die Tage
im 'Matelot' haben Spaß gemacht, aber was meine Rolle
bei SAILOR anging - es hat mich einfach interessiert,
welche Grenzen einem Medium auferlegt sind, nicht nur die
expressiven und experimentellen Aspekte, sondern ebenso
die kommerziellen. Wenn ich Musik schreibe, bin ich ein
Komponist. Aber male oder schreibe ich, liegen meine
Interessen beim Malen oder Schreiben. Es ist Zeit genug
für alles da."
Bevor Kajanus 1967 zu SAILOR kam, lebte er in
London (wo er auch jetzt wieder lebt) und nahm die
Aktivitäten einer weiteren Avantgarde-Band in die Hand:
Eclection. Als ein enger Freund von Monsieur Faux, dem
legendären Inhaber des "Cafe de Matelot", war
Kajanus über die Zerstörung des musikalischen
Wahrzeichens durch das Feuer 1970 erschüttert. Er reiste
nach Mexiko, wo er bis zum Juli 1973 in totaler
Abgeschiedenheit lebte.
Georg Kajanus ist ein Mann, dessen Talente das ganze
Spektrum kreativer Kunst umfassen. Als Musiker ist er
beispiellos, und durch die Fülle und Vielfalt seiner
außergewöhnlichen Gaben versteht er es, eine Lücke zu
schließen in einer Welt, die zum großen Teil mit
musikalischem Mittelmaß überschwemmt wird.
Und
hier ist die wahre Geschichte...
mit
besonderem Dank an James McCarraher:
Wenige Bands können mit
einem Adelstitel in ihren Reihen angeben, vor allem nicht
beim Sänger, doch andererseits waren und sind SAILOR
immer noch keine gewöhnliche Band.
Prinz Georg Johan Tchegodieff (um ihm seinen korrekten
Titel zu geben) wurde am 09. Februar 1946 geboren in
einem Familienerbe so voll von Geschichte und kultureller
Vielfalt, dass es eher unwahrscheinlich war, dass der
junge Prinzen aufwachsen würde, ohne nicht minder
außergewöhnlich zu werden.
Der einzige Sohn von Prinz Pavel Tchegodieff von Russland
und der französischen/finnischen Skulpturistin Johanna
Kajanus, Georg, lebte eine ruhige und beständige
Existenz in Trondheim, Norwegen, bevor die Scheidung
seiner Eltern einen Umzug nach Paris in seinen
Teenager-Jahren bedeutete.
Ein weiterer Umzug führte Georg, seine Mutter und
Schwester nach Kanada, wo er sich für die Folk-Szene und
frühe EInflüsse wie Gordon Lightfoot interessierte.
Als er sich im UK niederließ, wurde Georg Mitbegründer
der legendären Folk-Rock Pioniere Eclection, bevor er
sich mit einem jungen Musiker, Philip Pickett, als
Kajanus/Pickett zusammen tat.
Aufgrund mangelnden kommerziellen Erfolges konzentrierte
Georg sich auf BA Robertsons "Wringing
Applause" Album, bevor er zusammen mit Phil KP
Packet gründete, den Vorreiter von SAILOR.
Das Ende von SAILOR nach dem "Hideaway" Album
war eine Erleichterung für Georg. Er fühlte, dass das
Projekt so weit gegangen war, wie es zu dieser Zeit nur
ging. Es erlaubte ihm, anderen musikalischen Interessen
nachzugeben, unter anderem DATA und die Mamluks.
Die Wiedervereinigungen von SAILOR in den späten
Achtzigern und frühen Neunzigern brachten die
Möglichkeit für neue Kompositionen, aber das Touren
füllte Georg mit einem Cocktail an Emotionen: "Als
wir Hitlers Fußspuren durch die anschaulichen Tunnel
nachvollzogen, die uns auf die riesige Bühne der
Waldbühne Arena führten vor Tausende von
Musikhungrigen, mittelalten Deutschen, fühlte ich eine
einzigartige Art der Angst. Es war eine Erfahrung einer
neuen Art von männlicher Wechseljahres-Demenz!"
Georg verließ SAILOR Ende 1995, gründete Noir mit Tim
Dry und trat als Fernsehr-Chefkoch der UK Channel Four
Show "Feast" auf. Er vervollständigt momentan
gerade seine klassische Komposition "People
Industry": "People Industry ist eine hoch
destillierte Beobachtung der fundamentalen Mechanismen
der Menschheit - instrumental illustriert durch ein
12-Mann-Ensemble (vier Violinen, zwei Viola, zwei Cello,
zwei Contrabass, Kesselpauken und Cassa) und verbal
definiert durch vier Sänger (Sopran, Mezzo-Sopran,
Counter-Tenor und Tenor). Der Blickpunkt reicht von
extremer Nähe zu himmlischem Panorama; von der Qual der
Geburt zum zügellosen Konsumdenken; von unseren
mutierenden bakteriell Ahnen bis hin zur Kommunikation
und unserer modernen High-Tech Welt."
© James McCarraher 2004.
Eine
volle detaillierte Version ist im Buch "A Glass Of Champagne
The Official Sailor Story" verfügbar.
Fanclub
Brief an die Fans
1991
Ola Compadres Marineros
Ja, Ihr vermutet richtig, ich bin wieder in Mexiko. Ich
sitze hier in La Huerta, schlürfe mein Sol-Bier und
fühle mich inspiriert. Habe wie immer sehr viel gemalt,
aber die Musik ist immer noch meine größte
Leidenschaft. Es scheint, als ob dieser Ort all die
Zutaten hat, um Körper und Seele zu stimulieren. Die
Mädels sehen so gut wie immer aus, obwohl ein spürbarer
Kundenmangel herrscht. Ich nehme an, der
Konjunkturrückgang hat auch Acapulco getroffen.
Nach der Trennung von SAILOR in 1978 hätte ich gleich
hierher kommen sollen, um in Romantik einzutauchen,
anstatt mich im elektronischen Zwielicht von DATA zu
verlieren. Meine Vorsätze waren gut, aber die
Wirklichkeit dieser "musikalischen
Weltuntergangs-Maschine im Dokumentar-Stil" war
einfach zu viel. Obwohl der Titelsong des Albums
"Opera Electronica" zum Soundtrack eines
Kurzfilms mit dem Namen "The Towers Of Babel"
wurde, der den Silver Hugo Award in Chicago gewann. Trotz
allem nahm ich zwei weitere Alben für DATA auf,
"2nd Time" und "Elegant Machinery".
Nach DATA erreichte mich ein Telefonanruf eines
mysteriösen Mannes ans dem Osten namens Umi Bayashi, in
Japan bekannt für seine Filmmusik. Er wollte, dass ich
nach Japan komme, um mit mir über ein
Pop-Album/"Umi", RCA/Victor, Japan) zu
diskutieren, wofür er mich als Produzenten in London
für das kommende Jahr gewinnen wollte. Ich war nie in
Japan, also fuhr ich los. Ich stellte fest, dass dort
wohl mehr zu tun sein würde, als reine Produktion. Es
endete damit, dass ich Umi Englisch beibrachte und
Co-Schreiber seiner Songs wurde. Abgesehen davon war es
ein überaus lohnendes Projekt und wir sind bis heute
gute Freunde geblieben.
Seitdem, zwischen vielen Reisen nach Mexiko und in die
Wildnis Kenias, um einem Freund bei den Forschungen zu
einem Buch über afrikanische Löwen zu helfen, fand ich
endlich meinen Weg nach Helsinki, um mich auf der Suche
nach Spuren meines Urgroßvaters, Robert Kajanus, durch
die Berge diverser Archive zu wühlen. Er war ein
gefeierter Dirigent und Interpret der Arbeiten seines
engen Freundes Jean Sibelius, wodurch er dessen Musik dem
Rest der Welt nahe brachte. In Finnland war er genauso
bekannt als Frauenheld und seine Vorliebe für das
zwielichtige Milieu der dekadenten Kunstgemeinschaft
Helsinkis um die Jahrhundertwende. Mir wurde bereits des
öfteren nachgesagt, ich hätte einige seiner eher
schlechteren Charakterzüge geerbt Dies sind natürlich
alles Lügen.
Ich habe es endlich fertiggebracht, mein Studio zu
verkaufen, oder besser gesagt, mein "Labor".
Meine elektronischen "Jekyll und Hyde" Tage
sind vorüber. Ich habe diesen Trank einmal zu oft zu mir
genommen und sehe nun voller Freude wieder akustischen
Instrumenten und "Melodie" entgegen, wie z.B.
SAILOR. Und zum dritten Mal der Arbeit mit meinen alten
Freunden vom "Le Matelot".
Georg
Kajanus verkauft 9 Gemälde zur Finanzierung seines neun
Projekts:
- Sailor's Night On The
Town
- Blue Desert
- The Old Nickelodeon
Sound
- The Girls Of
Amsterdam
- Dancing
- Melancholy
- Keep Off The Streets
At Night
- Guitar Passion
- Self Portrait With
Christine
Um die
Bilder zu sehen und weitere Informationen zu bekommen,
klickt hier!!
Radio
Interview 2000
Das folgende Interview
mit Georg Kajanus wurde von Karsten Wagner per eMail im November 2000
gemacht. Es wurde für das zweite SAILOR Radio Special im
"Freien Radio Kassel" verwendet:
Frage: Ist es
wahr, dass Du das Original Nickelodeon selbst gebaut
hast?
Georg: Ich habe es konzipiert und entworfen und
dann mit ein bisschen Hilfe von Henry gebaut.
Frage: Viele Leute behaupten, dass die
offizielle Band Geschichte - also die Geschichte über
das Café "Le Matelot" nicht wahr ist. Kannst
du uns dazu etwas sagen?
Georg: Was im Leben wahr ist oder nicht
ist meistens nur eine Frage der Perspektive oder der
Erfahrung. Im Hinblick auf die Welt von SAILOR, die wir
an die Öffentlichkeit brachten, war es die reine
Wahrheit.
Frage: Die ersten SAILOR Songs waren
ursprünglich als Musical geplant. Wird es irgendwann
möglich sein, dieses Musical auf die Bühne zu bringen?
Georg: Wer weiß? Ich habe jede Menge
Zeit für die Bühnenversion geopfert und außerdem
weitere Songs dafür geschrieben. Also ist die Verpackung
- die Blaupause - schon fertig. Und wenn einmal ein
interessantes Angebot kommt...
Frage: Zur Zeit sind keine der Original SAILOR
Alben mehr in den Plattenläden erhältlich. Siehst Du
eine Chance für eine Wiederveröffentlichung auf CD?
Georg: Ich weiß es nicht. Es liegt wohl
an Sony und BMG zu entschieden, ob SAILOR die Vermarktung
immer noch wert sind.
Frage: Mit dem SAILOR-Image kann man so viel
machen. Die Band hatte zu Beginn der 90er einen guten
Neustart, doch leider hat Euer tolles Album "Street
Lamp" viel zu wenig Werbung von der Plattenfirma
gehabt. Danach spielte die Band nur noch auf Oldie
Nights. Dann kam der zweite große Einschnitt, als der
Captain das Schiff verließ. Was hast Du nach Deinem
Ausstieg bei SAILOR gemacht?
Georg: Ich komponierte Musik, die nah an
meinem Herzen war. Es ist wichtig zu experimentieren und
nach neuen Orten der Inspiration zu suchen. Manche
Projekte sind erfolgreich, andere vielleicht nicht, aber
es ist lebenswichtig, seine Glückseeligkeit zu folgen.
In anderen Worten: Tu' was immer nötig ist, um deine
Seele zu füttern.
Frage: Was sind Deine nächsten Pläne?
Georg: Ich werde weiterhin Musik
komponieren, die nah an meinem Herzen ist. Ich arbeite
immer noch an einem Opus, der klassisch ausgebildete
Sänger und ein 10-Mann-Orchester plus Kesselpauke,
Bass-Schlagzeug usw. umfasst. Es ist eine beträchtliche
Arbeit, und ich hatte keine Ahnung, dass es das
Komponieren so lange dauern würde. Ich habe versucht,
die Mechanismen und emotionalen Grenzen von der Geburt
bis zur verworrenen Funktion der Mikrobiologie sowie die
Theorien der Erde als lebender Organismus nachzuforschen
- um nur einige Themen zu nennen. Das alles braucht viel
Zeit. Hoffentlich werde ich 2001 ein Ende sehen.
Frage: Bist Du immer noch in Kontakt mit den
anderen SAILORs?
Georg: Ja.
Frage: Viele Sänger verlassen erfolgreiche
Bands und danach funktioniert meistens nichts mehr für
beide Seiten. Was sagst Du zu dem Zitat: "Never
change a winning team"?
Georg: Das mag bei vielen Bands stimmen.
Aber der Nachschub an Inspiration war zu gering um SAILOR
als Oldie-Night-Einheit am Laufen zu halten. Ohne neue
Aufnahmen und neue Visionen werden Projekte lahmgelegt,
und das ist von meinem Standpunkt aus mit SAILOR
passiert. Ich habe SAILOR nie als einen Cabaret-Act
gesehen, der Songs von anderen Leuten covert. Die
originalen SAILOR waren für mich gewaltige Leidenschaft,
aber das ist viele Jahre her.
Frage: SAILOR hatten im letzten Jahr ihr
25-jähriges Bühnenjubiläum. Siehst Du eine Chance,
jemals wieder an einem Projekt mit den SAILOR-Jungs zu
arbeiten?
Georg: Obwohl ich es nicht vollkommen
ausschließen möchte, muss ich vom heutigen Standpunkt
aus nein sagen.
Frage: Wirst Du die Fans über Deine
zukünftigen Projekte auf unserer Website informieren?
Georg: Aber sicher. Ich werde die Fans
immer über meine zukünftigen Projekte informieren.
Georg Kajanus Interview
über Eclection
Durchgeführt
per eMail, für Richie Unterbergers Buch "Eight
Miles High: Folk-Rock's Flight from Haight-Ashbury to
Woodstock" (Backbeat Books, 2003)
mit besonderem Dank an Richie Unterberger www.richieunterberger.com und an Gary
Diamond
Frage: Wie
kam es, dass die Gruppe sich formierte, besonders
eine mit solch vielfältigen Hintergründen und
Nationalitäten?
Georg:
"Bangers", ein bekanntes englisch-deutsches
Wurst-Restaurant an der Ecke zwischen Moscow Road und
Queensway in Londons Bayswater Viertel, war der
Geburtsort von Eclection. Ich ging von Tisch zu Tisch,
spielte mit meiner riesigen 12-saitigen Gibson B45 und
sang Gordon Lightfoot Songs, und andere ausgewählte
Titel. Eines Abends war einer der Kunden der Kanadier
Michael Rosen, der sofort die nordamerikanische
Verbindung zwischen uns bemerkte. (Zu dieser Zeit war
Lightfoot recht unbekannt in Europa.) Michael reiste
durch Europa, so wie ich auch, und er endete in England,
um an der "tollen" Londoner Musikszene
teilzuhaben. Wir fantasierten noch in dieser Nacht mit
großem Enthusiasmus darüber, eine Band zu gründen. Wir
lebten beide in der selben Gegend und hatten einige
folgende musikalische Zusammentreffen.
Michael war ein aufstrebender Gitarrist sowie Trompeter,
was später eine unserer ungewöhnlicheren Aspekte werden
sollte. Es war durch Michael, dass der verrückte,
australischem rothaarige Trevor Lucas ein Mitglied der
Band wurde. Er suchte ebenfalls nach einem Platz an der
musikalischen Sonne Londons. Seine Vorgeschichte war
ansehnlicher als Michaels oder meine. Er stimmte dem
Beitritt zu, war aber deutlich unglücklich darüber,
Bass zu spielen anstatt seine geliebten akustischen
sechssaitigen Fender. Er nörgelte ein bisschen, gab aber
schließlich nach. Durch Trevor trafen wir Kerrilee Male,
eine weitere Australierin, die uns sowohl mit ihrer
wundervollen Stimme als auch mit ihrer hübschen
Erscheinung beeindruckte.
Zu dieser Zeit war auch eine weitere Freundin von Michael
in Bayswater, Joni Mitchell. Es war Joni, die den Namen
"Eclection" erfand. Natürlich gibt es
eigentlich kein Wort wie Eclection, aber ihre Idee für
den Namen basierte auf der vielseitigen Natur unserer
Nationalitäten sowie unserer diversen musikalischen
Grundlagen. Schnell stellten wir fest, dass die Gruppe
von etwas gewichtigeren Rhythmen profitieren würden, so
dass, glaube ich, Trevor deshalb den Engländer Gerry
Conway hinein brachte, der ein sehr talentierter
Schlagzeuger und Percussionist ist.
Frage: Das
Eclection Album, auf dem Du die meisten Songs
geschrieben hast, scheint für mich ein mehr
kalifornisches Pop-Rock-Gefühl zu haben, vor allen
in den Harmonien und der Produktion. Würdest Du
zustimmen oder widersprechen, und in wie weit war der
Folk-Rock dieser Zeit ein Einfluss in Deinem
Songschreiben und den Arrangements?
Georg:
Ich stimme zu, dass die musikalische Richtung der Gruppe
wohl näher am amerikanischen Folk-Rock war als alles
andere. Ich muss zugeben, dass ich, nachdem ich meine
formgebenden musikalischen Jahre in den Folk-Clubs in
Montreal, Kanada verbracht und dort all die aktuellen
Folk und Folk/Rock Sendungen im Fernsehen gesehen habe,
stark von dieser Musik beeinflusst war. Die
einflussreichsten Künstler für mich waren zu dieser
Zeit Leute wie Dylan, die Byrds, Fred Neil, Simon and
Garfunkel, die Beach Boys, the Mamas and the Papas, und
Gordon Lightfoot. Vor Eclection war ich ein Purist, der
die akustische Schlacht gegen die elektronischen
"Dämonen" schlug, die sich in die Szene
einschlichen. Ich weiß noch, dass ich geschockt war, als
Dylan den elektronischen Weg einschlug. Es ist daher
ironisch, dass ich einige Jahre später dabei endete,
eine elektrische 12-Saitige in Eclection zu psielen.
Meine erste "Ax" in Eclection war ein grünes
Monster genannt Burns Baldwin, dass eine Tonne wog und
mir nach Konzerten Nackenschmerzen bescherte, doch es
machte mir nichts aus, denn sie hatte einen tollen Klang.
Später kaufte ich eine elektrische 12-saitige Fender von
Pete Townshend, der seine Gitarre aus irgendeinem Grund
lieber verkaufen wollte anstatt sie in der üblichen
Weise zu zerstören.
Frage: Als
Haupt-Songschreiber der Band, bin ich an Deiner
Ansicht interessiert, in wie fern sich das Material
von Eclection stilistisch von dem anderer Bands
unterscheidet, egal ob Folk-Rock Gruppen oder nur
andere Pop und Rock Künstler.
Georg: In
einigen Wegen bin ich überrascht, dass ich als
Haupt-Songschreiber von Eclection endete, denn ich hielt
mich zu dieser Zeit nicht für einen ausgebildeten
Komponisten. Trotzdem hatte ich viele Ideen und ein gutes
Ohr für Melodien. Andere kraftvolle Einflüsse auf mich
waren zu dieser Zeit klassisch orientierte Musik sowie
das französische Chanson, z.B. Jacques Brel und Georges
Bressens, so dass eine interessante Kombination kreiert
wurde. Was kann ich zu meine Texten sagen? Englisch war
meine dritte Sprache (nach Norwegisch und Französisch),
so dass dies mir die Lizenz für einige meiner poetischen
Unklarheiten geben sollte.
Frage: Es ist
interessant, dass ihr einen Vertrag mit Elektra
bekamt, vermutlich das respektierteste unabhängige
Popmusik Label in Amerika zu dieser Zeit. Das Label
hatte damals nur wenige andere britische Künstler
unter Vertrag, wie z.B. die Incredible String Band.
Erinnerst Du Dich daran, wir ihr den Deal mit Elektra
bekamt und welche Art von Erwartungen die Firma in
Bezug auf die Musik und das Publikum hatte, das mit
den Aufnahmen erreicht werden sollte?
Georg:
Meine Erinnerung ist hier ein bisschen getrübt, aber ich
glaube, dass wir den Kontakt zu Jac Holzman durch Michael
Rosen und Joni Mitchell herstellen konnten. Er kam vorbei
um uns zu sehen und schien uns zu mögen. Natürlich
waren wir hin und weg als er uns unter Vertrag nahm, wenn
man bedenkt, welche Ikonen er bereits bei seinem Label
hatte. Was die Erwartungen der Plattenfirma betrifft,
hatten wir keine Ahnung, da wir unsere Methoden niemals
planten oder kalkulierten. Wir taten nur das, was wir tun
wollten, und hofften, dass es den Leuten gefallen würde.
Leider war die Werbung für das Album im UK von Polydor
schlecht organisiert, und wir machten nur ein paar TV
Auftritte, vor allem in Holland. Was Amerika betrifft gab
es dort keinerlei Werbung, sowie ich mich erinnere.
Obwohl Jac das Album liebte, gab es definitiv ein Problem
irgendwo in der Marketing Abteilung. Vielleicht lag es
daran, dass wir unsere Basis im UK hatten und bei einer
US Plattenfirma unter Vertrag waren, was ein größeres
logistisches Problem war. Natürlich hatte es die
Incredible String Band über den Atlantik geschafft, aber
ich denke, wir haben es nicht in das selbe Boot
geschafft. Außerdem hatten wir damals kein sehr
mächtiges Management, was nichts half.
Frage: Es gab
damals relativ wenige Gruppen im UK, die Elemente von
Folk und Rock mit elektronischen und orchestralen
Arrangements kombinierten, wie Eclection es taten.
Hattest Du das Gefühl, dass ihr in England in dieser
Beziehung eher ungewöhnlich ward, und warum glaubst
Du, dass relativ wenige andere Künstler damals
dieser Richtung gefolgt sind?
Georg:
Wieder stand Eclections Mixtur aus musikalischen
Grundlagen und Einflüssen im großen Kontrast zu unseren
damaligen Zeitgenossen in England. Außerdem war unser
Produzent, Ossie Byrne, der die Bee Gees entdeckte, gut
darin, die Streicher Arrangements zu verwerten, die
unsere Tracks von dem gewohnten Sound wegbewegten.
Tatsächlich waren wir uns über diese Idee nicht so ganz
sicher, als er sie zum ersten mal vorschlug, aber wir
waren alle sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Frage: Zu
welchem Grad warst Du zufrieden oder unzufrieden mit
dem Eclection Album, und welche sind Deine
Lieblingssongs und/oder -aspekte dieser Aufnahme?
Georg:
Ich habe noch nie ein Album gemacht, mit dem ich total
zufrieden gewesen bin, und das Eclection Album ist keine
Ausnahme. Trotz dessen war ich, als ich es neulich
anhörte als Collectors' Choice Music es auf CD
wiederveröffentlichte, erstaunt von der Stimmung, die
generell durch den Gesang und den Einfallsreichtum der
Stimmarrangements kreiert wird. Ich war außerdem traurig
über die Tatsache, dass Kerrilee Males Stimme
tragischerweise zu wenig verwendet wurde. Dies war einer
der Hauptgründe, weshalb sie schließlich die Band
verließ. Ich war auch erstaunt über das schluderige
Timing vieler der Songs, obwohl das mehr an der heutigen
aktuellen Musik liegt, die "zeitlich perfekt"
ist (auf Computer oder Sequenz basierend.) Grundsätzlich
mag ich den naiven und eigensinnigen Geschmack des
Albums.
Meinen Lieblingssong zu wählen ist sehr schwierig. Ich
denke der originellste Song auf dem Album ist "In
The Early Days", gesungen von Trevor anstatt mir
selbst. Er war absolut verliebt in diesen Song und wollte
ihn unbedingt singen. Ich habe ihn ihn singen lassen,
weil die Qualität seiner Stimme effektiver als meine
für dieses spezielle Stück zu sein schien. Michaels
Trompete klang bei diesem Stück auch ziemlich magisch.
Frage: Wie
gut denkst Du, haben die Songs von Michael Rosen, dem
einzigen anderen Komponisten auf dem Album, Deine auf
der LP vervollständigt?
Georg:
Ich denke nicht, dass Michaels Songs mit meinen auf dem
Album irgendeinen Konflikt darstellten, da wir zum
größten Teil alle Arrangements zusammen ausarbeiteten.
Frage:
Erinnerst Du Dich daran, wie Kerrilee Male ausstieg?
Georg:
Soweit ich weiß ging sie nach der Trennung zurück nach
Australien. Wie ich bereits erwähnt habe, war ihre
Stimme außergewöhnlich, und ich wünschte wir hätten
einen Weg gefunden, durch unsere Arrangements mehr
Gesangsteile für sie zu kreieren.
Frage: Eclection
nahmen nach dem ersten Album nicht mehr viel auf,
obwohl die Gruppe noch für eine Weile live spielte,
mit einigen anderen Mitgliedern. Wie veränderte sich
der Sound der Gruppe während dieser Zeit, und was
führte zur Auflösung?
Georg:
Nachdem Kerrilee ging, übernahm Doris Henderson. Sie war
eine sehr angesehene amerikanische Sängerin der der Folk
Szene in England. Leider ging die musikalische Richtung
der Gruppe zu einem viel mehr Jazz-orientierten
Auftreten, da zahlreiche Gastmusiker auftauchten. Ich
fühlte mich mehr und mehr gefangen in einem
außerirdischen musikalischen Umfeld und musste
schließlich aussteigen. Außerdem war die Tatsache, dass
mit dem Album nichts passierte, so etwas wir ein Schlag
für all unsere Egos. Wir machten keine weiteren
Aufnahmen, abgesehen von einigen Demos.
FRK Radio
Interview 2003
Das folgende Interview
mit Georg Kajanus wurde von Karsten und
Katrin Wagner
per Telefon im September 2003 aufgenommen. Es wurde für
ein Radio Special über Georgs diverse Musikprojekte in
Karstens Show "Handmade" im "Freien Radio
Kassel" verwendet:
Frage: Gibt
es ein Projekt, an dem Du momentan arbeitest?
Georg:
Ja, das gibt es. Obwohl ich sagen muss, dass ich es fast
beendet habe. Meine letzte Aufnahme ist in London am
kommenden Freitag, den 03. Oktober. Das ist nicht die
Vollendung des Projekts, aber eine Arbeit, mit der ich
die letzten vier Jahre lang beschäftigt war. Es ist
nicht mit SAILOR vergleichbar. Ich singe nicht darin, ich
trete nicht darin auf, andere Leute tun dies, aber ich
habe alles geschrieben - die Musik und die Texte. Es ist
nicht wirklich eine Oper, obwohl manche Leute es so
nennen würden. Viele Leute bezeichnen es als
"Crossover", obwohl ich mit dem Wort nicht
unbedingt übereinstimme, aber es ist schwierig, die
Dinge zu benennen. Das ist auf jeden Fall das, woran ich
die letzten vier Jahre lang gearbeitet habe. Es wird sehr
bald fertig für die nächsten Schritte sein, hoffentlich
für Live-Auftritte und Aufnahmen und all diese Dinge. Es
ist ein großes Projekt, es braucht sehr viel Zeit und
beinhaltet viele Dinge - visuelle Dinge und eine ziemlich
umfangreiche Inszenierung.
Frage: Hast
Du musikalische Einflüsse? Wenn ja, von welchen
Seiten?
Georg:
Ich habe sehr viele musikalische Einflüsse, wie man
vermutlich beobachten kann, durch all die Dinge, an denen
ich beteiligt war. Es umfasst wirklich alles, seit damals
in meinen ganz ganz frühen Tagen. Ich wuchs auf mit
Elvis Presley in Norwegen. Und dann entdeckte ich später
das französische Chanson in Paris, und dann Folk-Musik
in Nord-Amerika und Kanada. Aber in all dieser Zeit hatte
ich auch immer einen sehr starken Bezug zur klassischen
Musik, aus Mangel eines besseren Wortes, dank meiner
Familie- Und dann natürlich mexikanische Musik und auch
Latino Musik, sehr stark. Prinzipiell ist das, was ich in
meinem Leben getan habe, so, dass ich, wenn ich eine
starke Idee zu etwas habe, mich nie entscheiden kann, wie
es klingen sollte, also ob ich diesen oder jenen Einfluss
verwenden sollte. Wie zum Beispiel das aktuelle Projekt
an dem ich arbeite. Es bedient sich mehr an dem
klassischen Gebiet als an dem strikten Pop-Gebiet. Also
so funktioniert das.
Frage: Den
größten Erfolg hattest Du in der Band SAILOR.
Welches ist Dein Lieblingsalbum und welcher Dein
Lieblingssong von der Band?
Georg: Es
ist wirklich schwer, weil ich so viel davon geschrieben
habe, oder sogar fast alles. Es ist nicht einfach,
Favoriten zu haben, aber ich denke wenn ich wirklich
ehrlich bin bedeutete das aller erste Album mehr für
mich als alle nachfolgenden, einfach weil es die
Realisation eines Traumes war. Und auch weil ich in der
Lage war, damals einige Sound-Ideen einfließen zu
lassen, was später durch Plattenfirmen-Politik nicht
mehr wirklich möglich war. Also, ja, das erste Album ist
wohl mein Lieblingsalbum. Aber was Lieblingssongs
betrifft, kann ich es wirklich nicht sagen, weil jeder
von ihnen etwas bedeutet. Es ist irgendwie als hätte man
viele kleine Babys, und jeder Song ist eine Art von
kleinem wertvollem Paket, das man nach da draußen
schickt, und ich habe unterschiedliche Gefühle für all
diese kleinen wertvollen Pakete. Es gibt da vielleicht
Songs, die ich mehr mag als andere, zum Beispiel die
Songs "Sailor", "Let's Go To Town",
"Sailor's Night On The Town", "A Glass Of
Champagne", "The Old Nickelodeon Sound".
Das sind Songs, die ich immer noch sehr als Songs mag.
Ich höre sie mir nicht mehr an. Es muss einen Grund für
mich geben, um sie zu hören, entweder wenn mich ein
Freund fragt, oder wenn etwas passiert und es relevant
ist, etwas von den alten Sachen anzuhören. Und es ist
schön, die Sachen wieder zu hören, aberich muss nach
vorne blicken. Aber wenn ich mir zum Beispiel die Sachen
anhöre, die ich erwähnt habe, empfinde ich immer noch
Freude, während es bei anderen nicht so ist. Ich sage
Euch nicht, welche das sind.
Frage:
Spielst Du Deine Songs gerne live?
Georg:
Das ist eine große Frage... Ich war immer sehr nervös
bei Live-Auftritten. Dafür gibt es mehrere Gründe, aber
lasst mich mit dem eigentlichen Grund starten: Ich war
immer sehr besorgt wegen all der technischen Dinge, die
wir auf der Bühne hatten. All die Funktionen des
Nickelodeons, besonders am Anfang, denn bestimmte Dinge
waren noch vage mechanisch. Und ich war immer besorgt,
was alles schief gehen könnte, und wenn etwas schief
gehen würde, hätte ich es wieder reparieren müssen,
denn ich hatte hauptsächlich das Nickelodeon gebaut. Das
lastete auf mir. Und später auch Dinge wie: funktioniert
das Funkmikrofon von der Gitarre und all diese Dinge. Es
hat immer jede Menge technischen Druck gegeben in Bezug
darauf, dass alles korrekt war und richtig funktionierte,
ganz abgesehen von meiner Stimme, würde sie durchhalten,
natürlich habe ich bei einigen Gelegenheiten meine
Stimme verloren, was sehr nervenaufreibend war, und
außerdem: ist das Monitoring gut, singen wir richtig
oder ganz schrecklich daneben und solche Dinge. Ich war
immer sehr besorgt wegen all dieser Dinge, so dass es
vielleicht nicht so eine angenehme Erfahrung war. Aber
ich habe versucht, es nicht zu zeigen. Ich hoffe ich tat
es nicht. (Kommentar von Karsten: "Du hast
immer cool ausgesehen!") Vielleicht liegt es daran, dass
ich immer als "eher ernst" bezeichnet wurde.
Und natürlich nur die Sicherstellung, alles richtig zu
machen. Manchmal, wenn ich nicht vorsichtig war, dachte
ich, bevor ich auf die Bühne ging, über all die Texte
nach, die ich mir merken musste. Ok, ich weiß, dass ich
all diese Texte geschrieben habe, also gibt es keine
Entschuldigung, aber ich dachte trotzdem manchmal
"werde ich mir all die Texte zu diesen ganzen Songs
merken?". Es ist furchtbar, das so zu betrachten,
denn man kann sich so selbst in Ärger hinein denken. Man
muss es einfach gehen lassen, es tun, und es kommt. Man
muss seinem Instinkt vertrauen. (Kommentar von
Karsten: "Erinnere Dich an den Mittelteil von
'Shakespeare'! ;-)") Oh ja... Es gibt viele Dinge, und
ich erinnere mich zum Beispiel an das letzte Konzert,
dass wir in England auf der letzten Tour gegeben haben,
am Cambridge College, ein Ball oder so etwas, und ich
sang "Dancing" und vergaß den kompletten Text,
oder zumindest irgendwo in der Mitte, und ihch murmelte
nur noch so etwas wie Halb-Norwegisch, so dass das
Publikum sehr verwirrt guckte. Sie waren von Cambridge
und versuchten zu entscheiden "ist das irgendeine
neue Sprache?". Also das war auch ein Problem. Aber
prinzipiell haben Live-Auftritte mich immer geängstigt,
also habe ich versucht, es so gut wie möglich zu machen.
Ich hoffe es hat funktioniert, aber so ist es.
Frage:
Besteht die Möglichkeit, dass das SAILOR Musical
eines Tages auf einer Bühne zu sehen sein wird?
Georg:
Nun ja, es ist möglich. Aber ironischerweise wurde ich
von einer Person in England kontaktiert, die an einer
Idee arbeitet, bei der viele der Songs von SAILOR
verwendet werden. Er macht daraus erstmal so eine Art
Amateur Produktion, um zu sehen was passiert. Er hat
einige gute Leute, die für ihn arbeiten, und auch gute
Verbindungen, er hat auch Kontakt zum Edinburgh Arts
Festival. Also beobachte ich dies, um zu sehen, was
daraus wird. Meine eigene Idee des Musicals, auf der die
ganze Idee von SAILOR basierte, ist inzwischen mehr zu
einer filmischen Idee transformiert. Ich habe mit meinem
Verleger in Amerika darüber gesprochen, aber es ist
schwierig. Gewisse Dinge müssen auf dem Markt mit diesen
Songs passieren, um ein gewisses Interesse zu kreieren,
damit diese Art von Spaß entsteht, die man bei der
Erschaffung eines Songs oder eines Musicals hat. Das sind
sehr teure Dinge. Aber es ist auf jeden Fall nicht
unmöglich, dass bald zumindest eine Version in England
auftaucht. Ich werde Euch weiterhin informieren.
Frage: Es
gibt Pläne zur Veröffentlichung eines SAILOR Albums
mit Raritäten namens "Buried Treasure" im
nächsten Jahr. Hast Du für diese Veröffentlichung
irgendwelche unveröffentlichten Titel in der
Schublade?
Georg:
Ja, es gibt einige - wie Du es ausdrückst -
unveröffentlichte Titel in der Schublade. Die Frage ist
natürlich, ob sie vielleicht besser in der Schublade
bleiben sollten, oder ob man sie heraus holen auf auf
eine CD tun sollte... Das ist etwas, worüber das
Publikum seine eigene Entscheidung fällen muss. Es gibt
gute Gründe... vielleicht... weshalb sie immer noch in
der Schublade sind. Aber eigentlich sollte ich das nicht
sagen, den ich möchte nicht das potentiellen Interesse
wegnehmen. Es gibt einige Dinge, die noch niemand gehört
hat, und sie werden auf dieses SAILOR Album kommen.
Frage: Wir
haben einmal gehört, dass Du einen Song für das
Wohltätigkeitsfestival "Jonathan Seagull",
das in Hooksiel, Deutschland in 1995 geplant war,
geschrieben hast, "Seagulls Are White"...
Georg:
"Seagulls Are White"? Oh ja, das stimmt. Aber
daraus ist nie etwas geworden, was leider oft passiert.
Ich habe auch einen andere Song geschrieben, der
"Stone After Stone" hieß und sich um meine
Gefühle zum Fall der Berliner Mauer drehte, aber wir
haben beschlossen, ihn nicht zu verwenden, da er ein
bisschen zu politisch für SAILOR zu sein schien. Wir
sind doch mehr im Nostalgie-Geschäfts als in der
Politik. Dieser Titel wird vermutlich auch darauf kommen,
so dass Ihr Euch eine eigene Meinung bilden könnt.
Frage: Was
sind die besten Umstände für Dich, um Songs zu
schreiben oder Song-Ideen zu bekommen?
Georg:
Das ist sehr schwer zu sagen. Die anfängliche Ideen
kommen, wann immer sie kommen wollen, nicht wenn ich
entscheide, dass ich sie haben will. Sie werden durch
ihre Anwesenheit diktiert, wenn sie kommen. Wenn die Idee
einmal da ist, gibt es viele verschiedene Dinge, die ich
tue, um die Idee zu fördern. Eine sehr nützliche Sache
ist es, in Cafés zu sitzen, ein Glas Rotwein oder einen
Espresso zu trinken und Leute in Paris anzusehen. Sehen
wir es, wie es ist: Die Leute haben das schon seit langem
so gemacht, viele Schriftsteller, viele Musiker und
Komponisten haben das getan, vor allem in Paris. Es
scheint die Dinge geradezu aus Dir heraus zu ziehen, was
wundervoll ist, besonders in bezug auf die Gedanken, die
dahinter stecken. Aber ich brauche auch die Einsamkeit
genauso wie das Café-Leben. Die beiden Dinge können die
Idee voran bringen.
Frage: Auf
welchem Instrument (welchen Instrumenten) komponierst
Du?
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